Archiv der Kategorie: Rückschau 2015

Wer rettet wen? – Wie wir die Risiken des Finanzmarktes tragen

Filmvorführung und Diskussion mit Wolfgang Schreiner, attac Esslingen
Datum: Dienstag, 19. Mai 2015, 19:30 Uhr
Ort:        Salemer Pfleghof, Untere Beutau 8 – 10
Achtung neuer Veranstaltungsort!!!

Seit fünf Jahren werden Banken und Länder »gerettet«. Aber mitten in Europa arbeiten Menschen wieder für Hungerlöhne, in Portugal ist die Hälfte der Jugendlichen arbeitslos, in Griechenland steht das Gesundheitssystem vor dem Kollaps. Dennoch behaupten Verfechter der Rettungsschirm-Politik, diese sei alternativlos. Das Filmprojekt »Wer rettet wen?« zeigt, wer wirklich gerettet wird: Die Hauptverdiener dieser Krisen sind große Banken mit hochriskanten Spekulationsgeschäften. Für sie ist die Finanzkrise in erster Linie ein Geschäftsmodell – auf Kosten der Demokratie und sozialer Sicherheit. Denn Steuerzahler und sozial Benachteiligte tragen die damit verbundenen milliardenschweren Risiken.

Das Filmprojekt »Wer rettet wen?« kritisiert die bedrohlich wachsende Macht des Finanzkapitals sowie die ebenso bedrohliche Hilflosigkeit der Politik und zeigt, dass es durchaus Alternativen gibt, die im Interesse aller sind.

„Offene Feldschlacht“ im Einzelhandel

Workshop mit Dr. Dietrich Heißenbüttel
Datum: Dienstag, 14.April 2015 um 19:30 Uhr
Ort:        Hendlhouse Esslingen, Marktplatz 5

Spätestens seit in Stuttgart zwei große neue Shopping-Malls eröffnet haben, schrillen an verschiedenen Stellen die Alarmglocken. Kannibalisieren Gerber und Milaneo den Einzelhandel, und wenn ja, wo? In Stuttgart oder in den benachbarten Städten und Gemeinden? Wer sind die Verlierer dieser »offenen Feldschlacht« (OB Jürgen Zieger)? Wie verhält sich Esslingen?
Weltweit wachsende Ungleichgewichte führen dazu, dass immer mehr Kapital in den Immobilienmarkt drängt. Wie sich die Städte dazu verhalten müssten, ist längst erkannt, bis hinauf in die Ebene der zuständigen EU-Minister. In der Realität führen die Strategien der Rathäuser und die Gemeinderatsbeschlüsse oft in die entgegengesetzte Richtung.
Auch in Esslingen.

 

Wie deutsch sind die Deutschen?

Eine Diskussions- und Gesprächsrunde mit hoffentlich internationalem Publikum!
Datum:  Sonntag, 29. März 2015, 11-13 Uhr,
Ort:         Esslingen, Kulturzentrum Dieselstraße

„Man spricht deutsch!“ ist das Gütesiegel für Schweinshaxe und Schnitzel Wiener Art, am besten mit Pils aus grünen Flaschen oder Kaltgetränk bayrischer Brauart – weltweit! Doch was ist dieses „deutsch“ eigentlich? Und was macht die Deutschen aus? Ein zeitloses, doch geradezu zeitgemäßes Thema, geht es doch wieder einmal um Abgrenzung: des Bekannten von dem Fremden, der Alteingesessenen von den Zugereisten. Die Deutschtümelei hält wieder Einzug, wird von Parteien rechts der Mitte salonfähig gemacht – doch wozu?

Ergibt „deutsch“ als Adjektiv noch Sinn in einer Zeit, in der die deutsche Wertarbeit vielfach nur noch in der Endmontage besteht und dort häufig von fleißigen Migranten erledigt wird? In einer Zeit, in der Deutsche Bahn und Deutsche Bank auf internationalem Parkett als sogenannte „Global Player“ auftreten – in der die Nationalmannschaften allesamt mehr oder weniger bunt gemischt sind? Gibt es noch die großen Deutschen, gab es sie je? Waren die Geschwister Scholl deutscher als Hermann Hesse oder Albert Schweitzer – oder nicht? Und was ist mit denen, die Deutsch als Sprache benutzten, als es noch eine Vielzahl von Kleinstaaten gab, im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation: den Franken, Thüringern, Sachsen, Schwaben? Hörte dieser Lokal­patriotismus jemals auf? Schlussendlich: Wie deutsch ist die Bundesrepublik und sind die sogenannten „Reichsdeutsche“ alle rechtsradikal? Gibt das Wörtchen deutsch im Personalausweis in Wirklichkeit nur Anlass zur Vermutung, es handele sich um einen Deutschen?

Ein bunter Strauß an Fragen erwartet Sie in dieser Matinee und wir freuen uns darauf, gemeinsam Antworten zu finden, verschiedene Standpunkte zu beleuchten oder Meinungen auszutauschen.

Ganz besonders freuen wir uns auf nicht-deutsche Besucher, die unsere kleine Nabelschau mit ihrem Blick von „außen“ bereichern und den ein oder anderen blinden Fleck erhellen können.

Eine Veranstaltung der AG Politische Matinée in Kooperation mit Kulturzentrum Dieselstraße Esslingen, DIE LINKE Esslingen und ESIG – Esslinger Initiative für Gemeinsinn e. V.

Eintritt frei, Spende erbeten

 

 

„Politik & Gesellschaft“: Wider die Tyrannei der Geschwindigkeit!

Buchvorstellung und Diskussion mit den Übersetzern
Datum:  Dienstag, den 24. März 2015 von 19:30 Uhr bis 21:30 Uhr
Ort:         Gaststätte Hendlhouse, Esslingen: Marktplatz 5

Anfang der 1990er-Jahre plante die französische Eisenbahngesellschaft SNCF eine Erweiterung ihres Hochgeschwindigkeitsbahnnetzes bis zum Mittelmeer, um die Reisezeit von Paris nach Marseille auf drei Stunden zu verkürzen. Gegen die neue Bahnstrecke formierte sich eine Protestbewegung von Bauern, Winzern und Anwohnern. Sie blockierten Gleise und besetzten einen Eisenbahnviadukt, um die Verkehrsplaner von ihrem Projekt abzubringen. Doch der Protest flaute ab und die Bahnlinie wurde gebaut. Die damalige Gegenbewegung ist heute vergessen. Allerdings ist in diesem Zusammenhang im Dunstkreis der Zeitschrift Encyclopédie des Nuisances eine Schrift entstanden, die sich gegen die »Tyrannei der Geschwindigkeit« wendet. Schonungslos und hellsichtig analysieren die Autoren darin den modernen Beschleunigungswahn, der heute alle Lebensbereiche erfasst hat.
Ihre Botschaft:
Es reicht nicht gegen einzelne Großprojekte oder andere Auswüchse dieses Prinzips zu protestieren. Zurückzuweisen ist ein technischer Fortschritt, der verspricht, die Menschen zu befreien, sie aber immer tiefer in neue Abhängigkeiten verstrickt.
Das alles liest sich so bemerkenswert zeitlos, dass wir uns entschlossen haben, den Text in einer überarbeiteten deutschen Fassung erneut zu publizieren.

Zum Einfluss der Pharmaindustrie auf Gesundheit und Medizin

Sonntag, 1. Februar 2015, 11-13 Uhr, Esslingen: Kulturzentrum Dieselstraße

Politische Matinée am späten Sonntagvormittag in der angenehmen Atmosphäre des Kulturzentrums Dieselstraße – bei Kaffee, Tee und Butterbrezeln.
Vortrag und Diskussion mit Dr. Martin Roser

Im Vortrag wird der Referent die Aspekte und deren Auswirkungen beleuchten; er diskutiert, welche praktischen Forderungen sich daraus ergeben.

Dr. Martin Roser ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und der Abteilung Rehabilitation psychisch Kranker der Rudolf-Sophien-Stift gGmbH

Eine Veranstaltung der AG Politische Matinée in Kooperation mit Kulturzentrum Dieselstraße Esslingen und ESIG – Esslinger Initiative für Gemeinsinn e. V.

Eintritt frei, Spende erbeten