Datum: So 27.10.2019 10:30
Ort: Kulturzentrum Dieselstrasse, Dieselstr. 26, Esslingen
Die NSU-Mordserie bzw. die Ceska-Morde waren neun Morde an Kleinunternehmern mit Migrationshintergrund; acht davon aus der Türkei und ein Grieche. Die rechtsextreme Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) soll sie zwischen 2000 und 2006 in deutschen Großstädten verübt haben. Der 2007 an der Polizistin Michèle Kieseweter in Heilbronn verübte Mord wird ebenfalls dem NSU zugerechnet.
Die polizeilichen Ermittlungen fokussierten jahrelang auf die Opfer selbst und auf deren Angehörigen, was zu deren Viktimisierung und Stigmatisierung führte. In Richtung einer rechtsextremen, rassistischen Motivation wurde kaum ermittelt. In den Leitmedien wurden die Verbrechen als „Dönermorde“ bezeichnet. Die Mordkommission erhielt den Namen „Bosporus“.
Seit Jahrzehnten hilft das „Profiling“ den ermittelnden Beamten ein Profil des oder der möglichen Täter zu erstellen, um auch in schwierigen Fällen damit erfolgreicher eine Lösung zu finden. Wie konnte es passieren, dass die Polizei und andere Behörden jahrelang den falschen Fährten folgten? Warum wurden die Morde in den Bereich der Organisierten Kriminalität und der Schutzgelderpressung eingeordnet? Haben auch andere „Dienste“ und politische Interessen eine Rolle bei dieser Mordserie gespielt?
Prof. Dr. Rudolf Egg ist einer der renommiertesten Kriminalpsychologen des Landes und ein gefragter Interviewpartner für Funk und Fernsehen. Von 1997 bis 2014 war er Direktor der Kriminologischen Zentralstelle des Bundes und der Länder (KrimZ). Er lebt in Wiesbaden.
Eintritt ist frei, um Spende wird gebeten