Vortrag und Diskussion mit Karlheinz Rößler, Verkehrsberater i. R
Datum: Donnerstag, 9. Mai 2019, 17:30 bis 19:00 Uhr
Ort: Central Theater, Rossmarkt 9, 73728 Esslingen
Video zu : Zubetonierte Zukunft
Die Bundesrepublik Deutschland hat sich wie fast alle Staaten der Erde auf der Pariser Weltklimakonferenz 2015 zwar verpflichtet, den Ausstoß von Treibhausgasen immer weiter zu senken, um den Anstieg der Durchschnittstemperatur auf maximal 2 Grad zu begrenzen. Aber an konkreten, wirksamen Maßnahmen gegen die Erdüberhitzung hapert es sehr.
Und über einen der größten Klimakiller wird nicht einmal geredet: die Herstellung von Stahl und Beton. Vielmehr werden stahlbetonintensive Großprojekte durch die Nationalstaaten und durch die EU massiv gefördert.
Statt auf dem Weg in die Klimakatastrophe endlich umzukehren, geht man auf dem Klima-Irrweg durch Tunnelprojekte wie z. B. Stuttgart 21, die ICE-Strecke Wendlingen – Ulm oder den Gotthard-Basistunnel mit Riesenschritten weiter.
Karlheinz Rößler hat zur Treibhausgas-Freisetzung durch Betonprojekte im Schienenverkehr grundlegende Berechnungen durchgeführt, deren Ergebnisse er in seinem Vortrag vorstellen wird. Er weist zugleich nach, dass die
klimaschädlichen Tunnelbauwerke in Stuttgart und anderswo verkehrspolitisch überflüssig bis unsinnig sind. Rößler gibt auch eine erste Antwort auf die Frage, wer wohl die treibenden Kräfte hinter diesen nicht verantwortbaren Projekten sind, die weltweit immer mehr in „Mode“ kommen.
Karlheinz Rößler war von 1991 bis 2013 Geschäftsführer und Gesellschafter der VIEREGG-RÖSSLER GmbH in München, die Gutachten zu Verkehrs-Großprojekten erstellt hat: u. a. zum Transrapid, zu neuen ICE-Strecken, dem BrennerBasistunnel, Stuttgart 21, der Fehmarnbelt-Querung sowie zur Schienen-Anbindung von Großflughäfen. Der Verkehrsberater hat sich in Bürgerinitiativen und Verbänden wie Pro-Bahn und VCD für öffentlichen Nahverkehr und gegen Stadtautobahnen engagiert.